Ausgebrannt und energielos:
Was tun bei Erschöpfung?
"Ich kann nicht mehr": Haben Sie das in letzter Zeit öfter gedacht? Dann hat sich die Erschöpfung in Ihrem Alltag breit gemacht. Aber was hilft jetzt? Um Erschöpfung zu überwinden, gibt es leider kein Patentrezept. Häufig spielt aber der Lebensstil eine wichtige Rolle. Deshalb können Sie schon einiges erreichen, indem Sie gewisse Gewohnheiten verändern. Immer wichtig: Gehen Sie den Ursachen Ihrer Erschöpfung auf den Grund!
Ursachenforschung: Warum bin ich so erschöpft?
Wer Erschöpfung überwinden möchte, sollte sich zunächst mit seinen ganz persönlichen Auslösern auseinandersetzen. Häufig steckt ein ungünstiger Lebensstil hinter dem Erschöpfungszustand – zum Beispiel wenn Sie zu wenig schlafen, ständig im Stress sind oder sich unausgewogen ernähren. Wer auf diese Weise über einen längeren Zeitraum hinweg die Bedürfnisse seines Körpers und seiner Seele missachtet, dem fehlt irgendwann jegliche Energie für den Alltag. Neben Schlafmangel und Stress können zum Beispiel auch ein Nährstoffmangel oder eine Grunderkrankung (z. B. Depression, Unterfunktion der Schilddrüse) zu Müdigkeit und Erschöpfungssymptomen führen. Dann ist eine gezielte Behandlung wichtig. Insofern ist im Zweifel ein frühzeitiger Arztbesuch ratsam, um zugrundeliegende Ursachen abzuklären.
Erschöpfung überwinden: Raus aus der Routine!
Klingt banal, ist aber die Basismaßnahme für mehr Energie im Alltag: ein gesunder Lebensstil. Wichtig ist, dass Sie versuchen, ungesunde Alltagsgewohnheiten durch gesunde Verhaltensweisen zu ersetzen – und dabei nicht aufgeben! Denn neue Gewohnheiten zu etablieren, kann mehrere Monate dauern. Verzagen Sie also bei Rückschlägen nicht und konzentrieren Sie sich auf die positiven Auswirkungen, die die neuen Gewohnheiten langfristig haben:
- Ausreichend schlafen: Sowohl unser Körper als auch unsere Psyche brauchen genügend Schlaf, um sich zu erholen. Die meisten Erwachsenen benötigen zwischen 6 und 8 Stunden. Ebenfalls wichtig: Versuchen Sie, möglichst immer zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen und aufzustehen – auch am Wochenende. Ein abendliches Ritual kann helfen, Sie in den Schlummermodus zu versetzen. Probieren Sie es doch mit ruhiger Musik oder lesen Sie ein paar Seiten in einem Buch.
- Regelmäßig bewegen: Bewegungsmangel macht müde und schlapp. Körperliche Aktivität hingegen bringt unseren Kreislauf in Schwung und macht den Kopf frei ‐ vor allem, wenn wir dabei auch noch an der frischen Luft sind. Unser Körper schüttet Glückshormone aus und baut Stresshormone ab. Deshalb fühlen wir uns nach dem Sport so gut und ausgeglichen. Nutzen Sie das aus!
- Gesund essen: Vor allem in stressigen Zeiten achten wir oft nicht so genau darauf, was wir essen. Doch gerade dann braucht unser Körper Energie in Form einer ausgewogenen, nährstoffreichen Kost. Gut ist es auch, statt Süßigkeiten zwischendurch ein paar Nüsse zu knabbern – denn diese enthalten nervenstärkende B-Vitamine. Ebenfalls wichtig: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit zum Essen – das sollte auch an stressigen Tagen drin sein.
- Bewusst erholen: Mittagspause, Feierabend, Wochenende, Urlaub – diese Auszeiten sollten Sie sich nicht nur gönnen, sondern ganz bewusst genießen. Denn unser Körper und Geist brauchen solche "Mußestunden", um neue Kraft zu tanken. So bleiben Sie viel leistungsfähiger und schaffen die Dinge in kürzerer Zeit, als wenn Sie immer durcharbeiten und stets erreichbar sind.
- Natur genießen: Frische Luft, sattes Grün, Tageslicht – all das hilft uns dabei, neue Energie zu schöpfen. Wer sich regelmäßig (und maßvoll) von der Sonne "küssen" lässt, kurbelt unter anderem die Vitamin-D-Produktion in der Haut an.
- Freundschaften pflegen: Wer erschöpft ist, zieht sich oft aus seinem sozialen Umfeld zurück. Doch das ist nicht förderlich – denn Familie, Freunde und Geselligkeit sind wichtig, um die Akkus wieder aufzuladen.
Verhaltensmuster ändern sich nicht von heute auf morgen. Gehen Sie daher am besten Schritt für Schritt vor. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie mal für einen oder zwei Tage in alte Muster zurückfallen. Das ist völlig unproblematisch, sofern Sie insgesamt am Ball bleiben!
Vitalstoffmangel ausgleichen – Erschöpfung überwinden
Erschöpfung kann auch durch einen Mangel an Vitaminen und anderen Nährstoffen ausgelöst oder verstärkt werden. So weiß man heute, dass zum Beispiel eine schlechte Versorgung mit Eisen, Vitamin D oder B-Vitaminen zu Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen kann. Dabei spielt nicht nur eine unzureichende Aufnahme der Vitalstoffe über die Nahrung eine Rolle. Wer sich zum Beispiel selten im Freien aufhält, entwickelt leichter einen Vitamin D-Mangel. Bei Stress steigt zudem der Bedarf an B-Vitaminen, weil der Körper diese Nährstoffe vermehrt verbraucht. Außerdem kann bei älteren Menschen oder bei bestimmten Magen-Darm-Erkrankungen auch die Aufnahme von Nährstoffen beeinträchtigt sein. Reicht eine ausgewogene Ernährung nicht aus, um den Bedarf zu decken, kann die Versorgung durch geeignete Präparate gezielt verbessert werden.
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Erschöpfung: Wann zum Arzt?
Jeder kennt diese Tage, an denen man sich einfach müde und ausgebrannt fühlt. Das ist durchaus normal. Wenn dieser Zustand aber über längere Zeit anhält, ist das ein Warnsignal. Sprechen Sie in diesem Fall frühzeitig mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden. Egal, ob Stress, Schlafprobleme oder ein Nährstoffmangel zugrunde liegen – Ihr Arzt kann Sie zu den geeigneten Gegenmaßnahmen beraten und im Zweifel auch Grunderkrankungen (z. B. Depressionen, Herzerkrankung) ausschließen.
Daher ist es sehr wichtig, dass Sie auf Ihren Körper hören und in folgenden Fällen besser einen Arzt aufsuchen:
- Ihr Schlaf ist über einen längeren Zeitraum hinweg nicht erholsam – das heißt, selbst wenn Sie ausreichend geschlafen haben, fühlen Sie sich morgens bereits erschöpft
- Ausreichend Schlaf, Erholungspausen oder Bewegung an der frischen Luft ändern nichts am Gefühl der Müdigkeit und Antriebslosigkeit
- Die Erschöpfung dauert länger an als sonst
- Sie fühlen sich scheinbar grundlos und sehr plötzlich völlig erschöpft – ohne dass Sie sich besonders angestrengt haben
- Eine Phase der Erschöpfung wird nicht durch aktive, wache Phasen abgelöst
- Die Erschöpfung beeinträchtigt Ihren Alltag spürbar
- Ihre Leistungen fallen deutlich ab
- Sie haben das Gefühl, "nicht mehr zu können", "alles wird zu viel"
- Weitere Beschwerden kommen hinzu – zum Beispiel Fieber, Muskelschwäche, Schmerzen, Schwellungen, Atemnot, Schwindel, Übelkeit, (nächtliches) Schwitzen, depressive Verstimmungen, Niedergeschlagenheit, Ängstlichkeit, Gedächtnisprobleme