Energielos und ausgebrannt?
Erschöpfung: Ursachen & Symptome
Schon morgens kommt man schwer aus dem Bett und auch untertags fehlt jegliche Energie und Motivation – solche Tage kennt fast jeder. Wird die Erschöpfung jedoch zum Dauerzustand, sollten Sie zügig handeln. Der erste Schritt lautet dann: Finden Sie die Ursache für Ihre Erschöpfung. Denn nur wenn Sie wissen, was Sie ausbremst, können Sie wirksam gegensteuern. Die gute Nachricht: In vielen Fällen genügen schon einfache Maßnahmen, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Erschöpfung: Ursachen im Überblick
Erschöpfung ist zunächst ein ganz normales Zeichen des Körpers, dass wir Erholung benötigen – zum Beispiel, wenn wir körperlich oder psychisch an unsere Grenzen gegangen sind. Haben Körper und Geist sich erholt, kehren im Normalfall auch Energie und Leistungsfähigkeit schnell zurück. Geschieht das nicht, kann das darauf hindeuten, dass mehr dahinter steckt.
Erschöpfung zählt dabei zu den sogenannten Allgemeinsymptomen. Das bedeutet: Sie ist ein unspezifisches Signal unseres Körpers und kann auf unterschiedlichste Ursachen zurückgehen. Zu den häufigen Ursachen für Erschöpfung zählen zum Beispiel:
Schlafmangel und Schlafstörungen
Probleme beim Ein- und Durchschlafen kennt wohl jeder. Kritisch wird es, wenn sie dauerhaft auftreten. Manche Schlafstörungen bleiben aber auch lange unbemerkt – z. B. nächtliche Atemaussetzer (sog. Schlaf-Apnoe). Ein Anzeichen ist extreme Müdigkeit am Morgen trotz vermeintlich gutem und ausreichend langem Schlaf.
Stress und Überlastung
Problematisch wird Stress vor allem, wenn es keine Entspannungsphasen mehr gibt. Dann kann Erschöpfung schrittweise in einen Burnout oder eine Depression übergehen.
Bewegungsmangel
Sport kurbelt den Kreislauf an und hebt die Laune. Umgekehrt sind Menschen, die sich kaum bewegen, oft antriebslos und erschöpft – und bewegen sich dadurch noch weniger.
Leistungssport und übermäßige Anstrengung
Sport kann auch zum Stressfaktor werden und somit zu Erschöpfung führen – vor allem bei besonders ehrgeizigen Personen, die selbst beim Freizeitsport noch hohe Ansprüche an sich selbst stellen. Wer nicht frühzeitig gegensteuert, kann direkt ins sogenannte Übertraining (auch: Sportler-Burnout) rutschen.
Flüssigkeitsmangel
Wer zu wenig trinkt, fühlt sich oft müde und erschöpft. Auch Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten können hinzukommen. Vorsicht mit Softdrinks wie Cola oder Limo: Sie lassen unseren Blutzuckerspiegel kurz in die Höhe schießen und dann wieder absacken – da ist Müdigkeit vorprogrammiert!
Einseitige Ernährung
Um fit zu sein, benötigen wir Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sowie verschiedenste Nährstoffe. Daher kann eine einseitige Ernährung zu Erschöpfung führen. Übrigens: Auch Diäten sind oft einseitig und können dazu führen, dass man sich schlapp und energielos fühlt.
Vitalstoffmangel
Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen (z. B. Eisen, Vitamin D, B-Vitamine) geht oft mit Erschöpfung einher. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von einer ungünstigen Ernährung bis hin zu einer gestörten Aufnahme von Nährstoffen im Magen-Darm-Trakt (sog. Resorptionsstörung).
Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum
Raucher und Menschen, die regelmäßig viel Alkohol trinken, sind relativ häufig müde und erschöpft. Das kann verschiedene Gründe haben. Alkohol kann beispielsweise die Leberfunktion beeinträchtigen, was wiederum zu Erschöpfung führen kann. Und das Rauchen kann unter anderem zur Folge haben, dass das Blut nicht mehr so viel Sauerstoff in die Organe transportieren kann. Beides kann zu Müdigkeit führen.
Über- oder Untergewicht
Ein zu hohes oder zu niedriges Körpergewicht geht oft ebenfalls mit Energieverlust, Müdigkeit und Erschöpfung einher. So fällt Übergewichtigen vieles im Alltag aufgrund ihres Gewichts schwerer – zum Beispiel Treppensteigen oder der Weg zur Arbeit. Ähnliches gilt für Untergewichtige, die häufig über weniger Kraftreserven verfügen als Normalgewichtige. Wichtig: Gewichtsprobleme können auch durch gesundheitliche Probleme zustande kommen, die ebenfalls Erschöpfung zur Folge haben können!
Psychische Erkrankungen
Auch psychische Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen und Essstörungen (z.B. Magersucht, Bulimie) werden oftmals durch Erschöpfung und Abgeschlagenheit begleitet.
Körperliche Erkrankungen
Akute und chronische Erkrankungen können mit Erschöpfung einhergehen. Dazu zählen zum Beispiel Infekte, Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Bluthochdruck, Herzschwäche, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder der Nieren.
Was viele nicht wissen: Auch bestimmte Medikamente können dazu führen, dass man sich müde und erschöpft fühlt. Dazu zählen zum Beispiel Antihistaminika, bestimmte Blutdrucksenker, einige Antidepressiva und Migränemedikamente. Schlaf- und Beruhigungsmittel können zudem zum Beispiel bewirken, dass man sich auch untertags müde und erschöpft fühlt.
Abgrenzung: Chronisches Erschöpfungssyndrom und Burnout
Chronisches Fatigue Syndrom - CFS | Burnout | |
Definition | Das Erschöpfungssyndrom gilt heute als eigenständige, neurologische Erkrankung. Relativ sicher liegt ein CFS vor, wenn mehr als vier der unten genannten Symptome länger als sechs Monate anhalten und andere Ursachen ausgeschlossen sind. | Das Burnout-Syndrom gilt nicht als eigenständige Krankheit. Der Erschöpfungszustand verschlimmert sich in der Regel schrittweise und entsteht meist durch (berufliche) Überlastung. |
Symptome |
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Das CFS unterscheidet sich von anderen Erschöpfungszuständen vor allem dadurch, dass körperliche Belastung den Zustand in der Regel für mehr als 24 Stunden verschlimmert und es zum Teil zu grippeähnlichen Symptomen kommt.
Symptome bei Erschöpfung
Wie wir Erschöpfung empfinden, ist sehr individuell. Besonders häufig werden jedoch folgende Begleitsymptome genannt:
- Müdigkeit
- Antriebslosigkeit
- Körperliche Schwäche
- Energielosigkeit
- Leistungsabfall
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
- Reizbarkeit
- Depressive Verstimmungen